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đź’š Good COP oder bad COP?
Liebe UNPREPARED-Community,
die COP-Verhandlungen gehen in die letzte Runde. Zum Zeitpunkt des Newsletter-Versands sind die bisherigen Verhandlungsergebnisse (noch) enttäuschend. Doch es bleibt spannend — zumal die Verhandlungen vielleicht verlängert werden.
Außerdem haben wir ein paar gute Nachrichten für euch recherchiert, wie z.B. das Studienergebnis des Forschungszentrums Jülich, das besagt, dass Klimaneutralität bis 2045 in Deutschland technisch und wirtschaftlich machbar ist. Und noch eine gute Nachricht vorweg: Laut einer Studie der Universität Berkley können 90% des Plastikmülls in vier “einfachen” Schritten reduziert werden. Klingt gut, oder?
Wir starten wie immer mit dem KurzĂĽberblick:
NEWS DER WOCHE
+ COP29: Prominente Forderungen nach Reformation der Klimakonferenz
+ Kommunale Verantwortung fördert Klimaschutz
+ Neues Klimawandel-Ranking: Hoffnung auf China und Indien
+ Netto-Null bis 2045 laut Forschungszentrum JĂĽlich machbar
+ PlastikmĂĽll: Vier Schritte reichen zur Riesen-Reduktion
ESG NEWS
+ Verspätete Umsetzung der CSRD ins HGB: Mögliche Konsequenzen
COMMUNITY NEWS
+ Streaming Tipp: Plastik ohne Ende

— NEWS DER WOCHE —
COP29: Prominente Forderungen nach Reformation der Klimakonferenz

Foto: Sergei Grits / AP / picture alliance
In einem offenen Brief fordern prominente Wissenschaftler und Politiker eine Reform des UN-Klimaprozesses. Zu den Unterzeichner:innen zählen u.a.:
Ban Ki-moon, ehemaliger UN-Generalsekretär
Christiana Figueres, ehemalige UN-Klimachefin
Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung
Sie schlagen sieben konkrete Reformen vor, um die COP effektiver zu machen:
Klar definierte Austragungsorte: Länder ohne Unterstützung für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sollen ausgeschlossen werden.
Kleinere, lösungsorientierte Treffen: Häufigere, fokussierte Konferenzen für schnelle Reaktionen.
Verpflichtende Rechenschaft: Staaten mĂĽssen fĂĽr das Erreichen ihrer Klimaziele zur Verantwortung gezogen werden.
Strengere Klimafinanzierungsregeln: Eine klare Definition und Nachverfolgung der Klimafinanzierung.
Stärkere Einbindung der Wissenschaft: Integration eines ständigen wissenschaftlichen Beratungsgremiums.
Klimawandel, Armut und Ungleichheit: Ein Gesandter fĂĽr Klima-Armut-Wechselwirkungen.
Strenge Teilnahmevoraussetzungen: Fossile Lobbyisten mĂĽssen ihre Klimaverpflichtungen nachweisen.

Kommunale Verantwortung fördert Klimaschutz
Kommunen spielen eine Schlüsselrolle im Klimaschutz, mit dem Potenzial, 101 Millionen Tonnen CO₂ jährlich einzusparen. Doch die Umsetzung dieser Maßnahmen hängt oft von freiwilligem Engagement und den finanziellen Möglichkeiten ab.
Die Agentur für kommunalen Klimaschutz unterstützt Städte mit Beratungen und Fördermitteln, vor allem durch die Kommunalrichtlinie des Bundes. Städte wie Neuwied setzen bereits Klimaschutzkonzepte um, von denen einige durch 100%-Förderungen unterstützt werden. Die Herausforderung bleibt, Klimaschutz als Querschnittsthema zu etablieren, das alle kommunalen Bereiche betrifft. Handelsblatt

Neues Klimawandel-Ranking: Hoffnung auf China und Indien
Der Climate Change Performance Index (CCPI) zeigt, dass weltweit zwar der Ausbau erneuerbarer Energien voranschreitet, aber kein Land genug tut, um die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen. Dänemark führt das Ranking an, gefolgt von Schweden und Norwegen, die „sehr gut“ abschneiden. Deutschland rutscht auf Platz 16 ab, da trotz Fortschritten im Strombereich Emissionen in anderen Sektoren stagnieren.
China und Indien, die sich beim Ausbau der Erneuerbaren gut schlagen, setzen jedoch weiterhin auf Kohlekraftwerke, was ihre Klimabilanz beeinträchtigt. Besonders in den USA wird die Energieverbrauchsdichte als problematisch eingestuft, trotz der Bemühungen durch den Inflation Reduction Act. TAZ

Netto-Null bis 2045 laut Forschungszentrum JĂĽlich machbar
Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein, doch die Umsetzung bleibt ein Wettlauf gegen die Zeit. Während CDU, CSU, SPD und Grüne am Zieljahr 2045 festhalten, plädiert die FDP für 2050. Eine Studie des Forschungszentrums Jülich zeigt: 2045 ist machbar – technisch und wirtschaftlich. Entscheidend sind hohe Ausbauraten bei Wind- und Solarenergie bis 2030.
Regionale Unterschiede prägen die Strategie: Norddeutschland als Windkraftzentrum, Süden und Osten folgen später. Grüner Wasserstoff und effizientere Energienutzung ergänzen den Plan. Doch Verzögerungen beim Netzausbau und Widerstände gegen Hochspannungstrassen könnten den Weg verteuern – laut Experten um bis zu acht Prozent. Klimareporter

PlastikmĂĽll: Vier Schritte reichen zur Riesen-Reduktion
Die globale Plastikflut wächst unaufhaltsam – doch eine Studie der University of Berkeley zeigt: Mit vier Maßnahmen könnte falsch entsorgter Müll, der nicht recycled wird, um 91 Prozent reduziert werden. Entscheidend ist eine Recyclingquote von 40 Prozent, ergänzt durch eine Begrenzung der Plastikproduktion auf das 2020-Niveau, hohe Verpackungssteuern und Investitionen in das Abfall-Management.
Ohne Gegenmaßnahmen verdoppelt sich die Umweltverschmutzung bis 2050, warnt die Studie. Hoffnung liegt auf dem geplanten UN-Plastikabkommen, doch Skepsis bleibt: Viele Länder scheitern bereits an heutigen Recyclingzielen. Die Verhandlungen in Busan könnten eine Chance sein – oder ein weiteres verpasstes Versprechen. Utopia

— ESG NEWS —
Verspätete Umsetzung der CSRD ins HGB: Mögliche Konsequenzen
Der Stillstand im Gesetzgebungsverfahren zur CSRD-Umsetzung sorgt fĂĽr Unsicherheit. Bis zum Jahresende scheint eine rechtzeitige Verabschiedung durch Bundestag und Bundesrat unrealistisch, was eine Integration ins HGB erst 2025 wahrscheinlich macht. FĂĽr Unternehmen bedeutet das, ihre Berichterstattung weiterhin nach aktuellen HGB-Vorgaben zu gestalten.
Eine rückwirkende Pflicht zur Anwendung der neuen Standards (ESRS) gilt als ausgeschlossen, doch freiwillige Nutzung ist möglich. Die EU-Taxonomie-Berichtspflicht bleibt unabhängig davon bestehen.
Das IDW mahnt zur Fortsetzung der Nachhaltigkeitsbemühungen trotz politischer Verzögerungen – für zukunftssichere Geschäftsmodelle und Fortschritt in der Nachhaltigkeitstransformation. Haufe Sustainability

— COMMUNITY NEWS —
Streaming Tipp: Plastik ohne Ende
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